Inspiriert durch den aktuellen DORPCast wollte ich einmal meine prägenden Rollenspielsysteme teilen.
Angefangen hat alles Mitte der 80er mit Midgard. Ich meine, ich habe recht schnell das damals neue deutsche Traveller und auch Sturmbringer, Pendragon und MERS gekauft und so die ewige erfolglose Suche nach dem besten System begonnen, aber Rollenspiel war für mich lange Jahre lang Midgard. Wir spielten damals mit reium wechselnden Spielleitern auf einer eigenen Variante von Mittelerde, nicht auf der Midgard-Welt, die glaube ich auch gar nicht in der ersten Version enthalten war. Wir waren jung und brauchten das Abenteuer.
1988 oder so kam dann RuneQuest 3, allerdings nicht auf Glorantha (die AH-Ausgabe war ja settingslos), sondern auf einer eigenen Welt von einem der Spielleiter. Das System war so viel besser als Midgard und wurde schnell mein Lieblingssystem, auch wenn ich manchmal Sturmbringer und insbesondere das später erschienende Elric! noch schöner und einfacher fand. Natürlich kaufte ich auch Cthulhu, als es vom Laurin-Verlag neu übersetzt wurde (und alle späteren Ausgaben auch). Gerade die Tödlichkeit von RuneQuests Kampfsystem und die Klassenlosigkeit empfand ich als realistischer und moderner. Warum ich allerdings das Prozentsystem so toll fand, kann ich auch heutiger Sicht nicht mehr verstehen.
Da ich nur einmal Regeln lernen und für möglichst viele Hintergründe nutzen wollte, war es kein Wunder, dass mich GURPS faszinierte. Etwa 40 Quellenbücher im Regal zeugen immer noch von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem System, obwohl ich’s gar nicht so häufig gespielt habe (an eine Startrek-Kampagne kann ich mich noch erinnern). Die GURPS-Epoche muss vor 1994 gewesen sein, denn nicht nur beim deutschen RuneQuest, sondern auch beim deutschen GURPS war ich als Fan involviert und für den Preis eines Grundregelwerks nur zu gerne bereit, in Essen auf dem Stand auszuhelfen – und konnte sorgar einem gejetlaggten Steve Jackson die Hand schütteln :)
Über Ars Magica bin ich dann zu Magus gekommt und hatte 1996 mein neues Liebingssystem gefunden, welches ein faszinierendes Setting mit relativ simplen Regeln verknüpfte, die zudem meiner damaligen Vorliebe, eher Geschichten zu erzählen als Kämpfe zu simulieren, entgegen kam. Mit den Jahren probierten wir auch andere Settings der World of Darkness aus, aber bis auf die Feen konnte ich damit nicht so viel anfangen.
Nach einer Zeit wechselnder Systeme (ich glaube, irgendwas habe ich hier vergessen) fand ich 2006 Jahre in Savage Worlds ein neues System, welches unserer Gruppe so gut gefiel, dass wir es nun seit sechs Jahren spielen. Savage Worlds bot ein schnelles, aktionsreiches (kampflastiges) Rollenspiel mit vielen verschiedenen Settings.
DSA oder D&D habe ich interessanterweise nie gespielt.
Und was ich so in einem Jahr spiele (etwa 100-150 Stunden), habe ich das Gefühl, schaffen andere in einem Monat. Das relativiert den langen Zeitraum dann etwas…